Montag, 31. März 2008

Mutig gegen Feindbilder

Die westliche Welt war schon immer aggressiver als die arabische, auch wenn man das bei uns nicht wahrhaben will. Es lebt sich halt gut mit Feindbildern ... und was würden wir tun, wenn es keine mehr gäbe? Ziellos durch die Welt taumeln und keine Kriege mehr führen. Aber das will ja da oben niemand - in der westlichen Welt. Kriege sichern unser Witschaftswachstum und ebenso unsere Interessen (meine nicht, deshalb unsere = westliche Welt). Dass dabei immer die Araber die Bösen und Primitiven sind, obwohl in ihren Ländern die Wiege unserer (in diesem Fall auch meiner!) Kultur stand, ging mir schon lange auf den Wecker. Ausser meinen arabischen Kumpels, haben mich dafür die Meisten allerdings für verrückt erklärt. Deshalb - Dankeschön Jürgen Todenhöfer für dieses mutige Buch ...

Wobei ich mich frage, ob viele Ihrer "Freunde" und Kunden noch zu Ihnen stehen. Aber, auch egal - Ihr Rückgrat haben Sie noch ... Ich wünsche Ihnen noch mehr Leser !!!! Alf shukran !!

Freitag, 28. März 2008

Die älteste Tonaufnahme der Welt.

Zitat der Woche

"Die deutsche Literatur ist unfair zu ihren kleinen Brüdern, den Journalisten. Und die Lesewelt wartet noch immer sehnsüchtig auf eine objektive Schilderung unseres modernen deutschen Qualitätsjournalismus. Wer also wagt es? Wer räumt die Lügen der Literatur endlich aus dem Weg? Wer schreibt den Roman, auf den die Medienwelt wartet?"
fragt Klaus Jarchow in Medienlese. Und nennt Gründe, warum Journalisten in der Literatur immer so schlecht gemacht werden. Gelten sie hier doch meist als versoffene, verlogene oder gescheiterte Zeitgenossen ...

Donnerstag, 27. März 2008

Neulich im Aquarium ...

Alltags-Abenteuer (2)

Heute hat mir ein Freund ein lustiges Alltagsabenteuer gemailt. Ich darf es hier veröffentlichen, wenn ich seinen Namen verschweige. Nennen wir ihn also "Unbekannter Autor".


Gehirnwäsche

oder was passiert wenn Nachts der Fernseher läuft


Es klingelt. Noch bevor meine Augen Licht sehen, höre ich Cherno Jobatey. In meinem Zimmer? An meinem Bett? Ein Alptraum?! Nein, der Fernseher läuft noch von gestern Nacht und plappert vor sich hin. Mir dämmert, warum Bushido und Willi Lemke mit mir geredet haben. Kerner wird Nachts wiederholt. Es klingelt erneut ... vertraut. Die im Morgenmagazin haben den selben Sound wie ich, er läutet wahrscheinlich die Rubrik „Gast kommt“ ein. Während Ben wettervogelt, hebe ich meinen gedankenschweren Kopf. Spießertum, Rechtschreibung, Bankbelege, das nächste Tief im Anmarsch, Gläubiger, Börse erholt sich, Untergang, tolles Spiel, mild zum Wochenende. Was man nicht alles unterbewußt aufnimmt, wenn Nachts die Glotze läuft ... Datenmüll !


Ich schlurfe ins Bad. Schon wieder die Klingel. Während ich das Wasser anlasse gehe ich zum Fenster, erkenne schemenhaft ein Fahrrad und eine ganz in schwarzes Leder gekleidete - von Weitem auf den ersten Blick für mich als "Preßwurst" identifizierte - Erscheinung. Sie kennen doch diese Motorradkleidung aus dem real-Markt, prekariatstauglich und -erschwinglich. So etwas auf dem Fahrrad, schmerzt die Augen nach so einer Nacht. Trotzdem zum zweiten Blick fähig, sehe ich – die kenne ich: Meine Gerichtsvollzieherin, sie war schon so oft da, dass ich sie getrost als meine „persönliche“ bezeichnen darf. Jetzt steht sie da am frühen Morgen, klingelt und begehrt Einlass. Und ich – nackt: Die einmalige Chance, mir die Dame in ihrer Funktion vom Hals zu halten. Wenn ich jetzt so vor ihr stehe, ergreift sie bestimmt mutig die letzte Gelegenheit für das Abenteuer ihres Lebens ... und dann ... kommt sie immer wieder, hält mir dafür die Gläubiger vom Hals und ich habe meine Ruhe...



Der dritte Blick trifft wieder dieses Fahrrad und seine in Leder gepresste Besitzerin. Erotisch wie der Bescheid, den sie mir gerade in den Briefkasten steckt. Ein sexueller Offenbarungseid. Zu welchen Gedanken ein Mann fähig sein kann, wenn ihm das Wasser bis zum Halse steht...


In meinem Kopf erzählt Bushido gerade, dass er eigentlich ein Spießer ist, was erklärt warum meine Gerichtsvollzieherin einen Moment lang erotisch war. Die Gehirnwäsche von letzter Nacht hinterlässt Wirkung. Ich erinnere mich daran, dass die Frau eigentlich ganz nett ist, auch nur ihren Job macht und beschließe: Heute schlafe ich ohne Fernsehen ein. Und morgen besorge ich das Geld.

Mittwoch, 26. März 2008

Stimme der Berge

Im Himalaya wird die Radio-Idee wieder lebendig: Ein eigenes Community-Radio, gemacht von Bewohnern eines entlegenen Tals. Ermöglicht hat es Ideosync, berichtet wird über alltägliche Probleme der Menschen. Ob die jetzt auch über die Lage in Tibet informieren ?

km42 hat "Mandakni Ki Awaz Radio" besucht.

via

Dienstag, 25. März 2008

Sächsische Dichtkunst zum Hören

MDR Info stellt jetzt regelmäßig ein "Hörbuch der Woche" vor. Diesen Montag war es ein Hoerwerk Leipzig Produkt: "Meine 24 sächsischen Dichter". Aus dem MDR Text:
"Alle, die im Hörbuch zu Wort kommen, sind in Sachsen geboren worden oder haben dort prägende Jahre ihres Lebens verbracht. Heiner Müller, Stefan Hermlin, Volker Braun – insgesamt sind es 24 Autoren. Tobias Barth stellt das Hörbuch vor. (Sendung am 24.03.2008)"
Beitrag hier hören.

Samstag, 22. März 2008

Der Osterhase haßt Dich ...

... frohe Ostern allen Freunden und Lesern !

Mittwoch, 19. März 2008

Freakadellen statt Bulletten

Neulich auf der Leipziger Buchmesse habe ich den Comic-Zeichner-Held meiner Jugend wiederentdeckt. Gerhard Seyfried - auch schon 60, was mir so nicht bewusst war.
Manche Menschen sind einfach zeitlos, genau so wie viele von Seyfrieds anarchistischen Cartoons. Später, in den 90ern, hat er zusammen mit Ziska Riemann einen neuen Comic-Stil kreiert.

Leider sind viele seiner Alben heute vergriffen. Aber: Zweitausendeins - sozusagen das Archiv der APO - hat die wichtigsten Werke zu einem Prachtband gebündelt. Darin auch ein paar der wunderbaren Kooperationen mit Ziska. € 39,90 ist nicht so teuer und auch für manchen Alt-Anarcho erschwinglich.



Übrigens: Seyfried hat auch ein Blog und eine Website (von der stammen die hier abgebildeten Cartoons).

Dienstag, 18. März 2008

"Weihnachten im Klee, Ostern im Schnee"
(meine Oma, um 1973)

Montag, 17. März 2008

Zitat des Tages

"An Leipzigs Buchmesse wird der Augenmensch zum Ohrenmenschen, der jene saftigen Stellen, die sonst zwischen Buchdeckeln eingeschlossen und für den intimen Verzehr durch den individuellen Leser bestimmt sind, öffentlich serviert bekommt: in Lesungen oder, was reizvoller sein kann, in Gesprächen zwischen Autor und Moderator. Allerdings verwandelt sich die Erotik dabei. Sie verliert das Lüsterne, wird pragmatisch. Sie wird, mit einem Wort, zur Erotik Leipziger Art."
Schweizer Blick auf die Leipziger Buchmesse: Joachim Güntner in NZZ online

Mittwoch, 12. März 2008

"E-Mails sind wie abgehalfterte Popstars...

...sie landen immer in den falschen Händen" sagt der New Yorker Autor Adriano Sack. Von ihm jetzt erschienen: "Manieren 2.0 - Stil im digitalen Zeitalter" ... Die Netzeitung/dpa stellt es vor.

Endlich macht jemand mal so ein Buch - ich habe gleich mal aufgeschrieben, wem ich das schenken muß ... verdammt lang die Liste.

Mit besten Grüßen an die Ex-Freundin, die mir einst eine SMS schrieb mit dem Inhalt: "Check mal Deine Mails" - was ich tat, um dort dann die "Schluß-mach-E-Mail" zu finden ... Bis heute an Stillosigkeit nicht übertroffen ...

Dienstag, 11. März 2008

Steinbrücks Prognose

Foto: dpa Text: Uwe Becker
via

Montag, 10. März 2008

...so süß in Deinem Rock

Dann ist Michael Wendler wohl HEAVY METAL ? !

Sonntag, 9. März 2008

Mein Leipzig lob ich mir

Irgendwie habe ich es schon immer geahnt, nur wahrhaben wollte ich es nie:
"Die Unternehmensberatung Roland Berger Roland Berger Strategy Consultants hat zusammen mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zehn deutsche Städte untersucht, die exemplarisch für kreative Regionen stehen ... (Gefragt wurde): Wie attraktiv sind diese Städte wirklich? Und was bieten sie der anspruchsvollen kreativen Klasse: den Anwälten, Werbern, Künstlern oder Ingenieuren?
Technologie, Talent und Toleranz sind die Merkmale, die eine Stadt für die Kreativen attraktiv sein lassen. Nur wo alle drei Bedingungen gegeben sind, gedeiht ein innovatives urbanes Umfeld, Voraussetzung für mehr Wohlstand der Bürger."

Das Ergebnis:

"München ist Deutschlands attraktivste Großstadt, Leipzig das Schlusslicht und Stuttgart die große Überraschung. Die F.A.S. präsentiert heute das große Städteranking."
Quelle: faz.net und F.A.S.

Trotzdem: Ich finde, es gibt viele andere Gründe, die Leipzig lebenswert machen, auch wenn man sie mitunter erst nach längerem Aufenthalt findet. Gemessen an sogenannten "allgemeingültigen" Kriterien, mag die Studie Recht haben. Einen letzten Platz aber hat Leipzig nicht verdient: Kreativ ist die Stadt allemal und sie bietet - wie ich finde - ein gutes Klima für Freigeister und kulturelle Experimente.

Und im Gegensatz zu den Top-Drei ist Leben in Leipzig wenigstens einigermaßen bezahlbar. Andere Städte müssen mir erstmal beweisen, ob sie denn wirklich so viel besser sind ...

Freitag, 7. März 2008

Zitat der Woche

"Also jetzt wirkt das Koks bei mir, Du. Fantastisch, ich fühl mich total wach"
Ronald Schill, ehemaliger Hamburger Innensenator. Heute in Brasilien und so blöd, dass er sich in seiner Funktion als Koksnase + Rassist offenbar auch noch filmen lässt ...

Quelle: Netzeitung, Bild

Samstag, 1. März 2008

Lebensstil im Museum

Der LebensKünstler Gunter Sachs stellt sich ab heute im Museum aus. "Die Kunst ist weiblich" läuft bis 22. Juni 2008 im Leipziger Bildermuseum.

Gunter Sachs: Looking for. Quelle: Website des Museums