Donnerstag, 28. Juni 2007

Verbrauchertipp

Hätte ich doch nur meine Kassetten von früher aufgehoben. Oder noch besser, die Airchecks meiner ersten Radio-Sendungen vor inzwischen 22 Jahren. Das wäre nicht minder unterhaltsam.

Mittwoch, 27. Juni 2007

Bitte nur Flaschen mit gültigem Barcode einwerfen

Vorne im ALDI steht so ein Automat. In den muss man die kulturlosen Plastikbierflaschen reinwerfen. Früher ging das nur mit Hauseigenen Produkten. Seit Neustem nimmt er angeblich alle Plastikfabrikate.

Heute morgen gehe ich also zum ALDI. Zuerst zum Automaten, weil mein Budget knapp kalkuliert und das Pfandgeld bis auf den letzten Cent schon fest verplant ist. Flasche eins, pieps, registriert. Flasche zwei, pieps, registriert ... Flasche 6, *brrrrrrr* Error. Also nochmal, *brrrrr* ERROR. "Bitte nur Flaschen mit gültigem Barcode einwerfen", erscheint auf dem Display. Und das, obwohl der Automat die vorherigen, baugleichen Exemplare bereitwillig geschluckt hat. Ich werde wütend und versuche es erneut ... *brrr* und wieder diese dämlich Ansage ... Meinen Tritt gegen die Verkleidung quittiert das Gerät mit lautem Alarm im ganzen Supermarkt.

Frau W. kommt erzürnt von Kasse 1: "Sie müssen die Flasche andersrum einlegen, mit dem Barcode nach unten." Toller Tipp, hatte ich auch schon probiert. Mit beschriebenem Effekt. Inzwischen habe ich bereits meinen ersten Termin verpasst und beim Blick auf das Plastikgeschöpf fällt mir auf, dass der Barcode zerknittert ist. Wie das eben passiert, wenn man warmes Bier für 10 Minuten mal kurz ins Eisfach legt. Anschließend sind fast immer die Etikette nass. "Dann gebe ich Ihnen die Flasche halt so und Sie mir 25 Cent." "Das geht nicht", erwidert Frau W. "Ich kann die sonst nicht abrechnen, das macht alles der Automat und wenn da eine zu viel ist, muss ich die ganze Buchhaltung umschreiben." Das erste schwachsinnige Argument am noch frischen Morgen.

Da ich heute sowieso mit dem falschen Fuß aufgestanden bin, erwischt sie mich genau auf diesem. Sonst eher ruhig und gelassen in Stresssituationen bricht es aus mir heraus. Ich höre mich irgendetwas von "Unflexibilität", "typisch Deutsch" und "Prinzipienreiter" brüllen. Dann noch irgendetwas über das bescheuerte Pfandsystem ... Doch bevor ich zum endgültigen Verbalschlag ausholen kann, eilt schnell Frau B. von Kasse 2 heran, drückt mich in eine Ecke, entreisst mir die Flasche und klatscht mir 25 Cent in die Hand. "Ist ja schon gut, gehen Sie weiter", raunt sie mir zu.


Ich mache noch schnell ein paar Einkäufe und stehe 10 Minuten später an Kasse 2. Während Frau B. schweigend meine Waren via Barcode erfasst, sehe ich aus dem Augenwinkel, wie Frau W. besagten Automaten aufschliesst. Triumphierend hält sie eine große Plastiktüte auf und alle Barcode-versehenen Plastikflaschen fallen herein. Bis auf meine sechste. Die holt sie sich schnell noch von Frau B. und schmeisst sie locker hinterher. Mit einem großen Sack verschwindet sie im Backstage-Bereich des Supermarktes. Während ich mein da-versteh-noch-einer-die-Welt-Gesicht aufsetze, lächelt mich Frau B. nur unschuldig an.

Gerade eben erzähle ich voller Entrüstung einem Kumpel, der in der selben Branche wie Frau B. tätig ist, meine Geschichte. Lobe sie, ob ihres beherzten Eingreifens. "Das kennt die aus Erfahrung. Bevor die sich mit den Alkoholikern rumstreitet, die noch mehr ausflippen und im Laden randalieren, macht sie lieber was", ist die lakonische Antwort.

Super, dann habe ich da wohl jetzt meinen Ruf weg. Wieder einmal hat mich eine Maschine in eine peinliche Situation gebracht. Diesen ALDI werde ich nicht mehr betreten ... Und Bier aus Plastikflaschen wollte ich sowieso nicht mehr kaufen ...

Der Niedergang deutscher Bierkultur

Pils aus Plastikflaschen ... gibt´s aber wenigstens € 0,25 Pfand drauf.

Montag, 25. Juni 2007

Halberstadt helfen ?

Ein interessanter Vorschlag, Herr Lobo. Nur vergessen Sie, dass in der "ostdeutschen Provinz" Andersartigkeit gar nicht integriert werden soll. Die "digitale Bohème" neigt zur Trägheit und möchte ebenso unter sich bleiben. Ob in der Großstadt, oder auf dem Land.

Über die Forderung nach Online-Erziehung, sollte auch die Förderung sozialer Kompetenzen nicht vergessen werden.


Donnerstag, 21. Juni 2007

Zwischenwelten

Drehbuch oder Realität ? Ein Mann wollte nur einen Film drehen. In Deutschland, mit freien und unabhängigen Machern. Alle teilten seine Vision. Ein einmaliger Cast und eine abgefahrene Geschichte. Irgendwo zwischen Horror, Science-Fiction und Comedy. Mit einem Soundtrack, der Newcomer nach oben bringt. Aufgezogen wie in Hollywood. Nur eben von unabhängigen Machern ...

Ein langer Weg, fünf Jahre Arbeit. Am Anfang waren da die 20, die Cosa Nostra des deutschen Films, die immer wieder blockierten. Kein Neuer kommt in ihren Kreis, selbst wenn er die besten deutschen Schauspieler versammelt hat. Sponsoren, Location, Team und Redaktion standen. Alles Macher die nicht zur Familie gehörten oder gegen den Strom schwammen. Keine Produktionsfirma und kein großer Verlag wollten den Stoff. Angeblich professionelle Berater verzettelten sich und dankten ab. Der Mann ist darüber pleite gegangen, stapelt heute im Supermarkt Bierkästen ... Viel Zeit zum Nachdenken in solchen Momenten. Ein TV-Sender interessiert sich für seine Geschichte.

Ermutigt von Freunden gibt er nicht auf und wagt weitere Versuche. Der entscheidende Anruf bei der zuständigen Filmstiftung: "Sie werden in Deutschland nie einen Film drehen", tönt es aus Corleones Vorzimmer. Und das, obwohl er seinen Film nie eingereicht hatte. Eine Intrige, die in der Provinz beginnt ...

t.b.c.

zwischenwelten


WillsU korrekt Auto kaufe, Older ?

WIDERLICH Teil 2

Der sächsische Politsumpf am 19.06.2007 in Frontal 21. Quelle: ZDF

Mittwoch, 20. Juni 2007

Wenn das Herz denken könnte, stünde es still ! F. Pessoa

Montag, 18. Juni 2007

Teufelsfahrer


Der direkte Weg in die Hölle. Taxi, gesehen in Stockholm.

Freitag, 15. Juni 2007

Ruhe vor dem Sturm

Bald kommen die Touristen ! (Niendorf, Ostsee)

Weimarer Republik

Es gibt erschreckende Nähen zur Weimarer Republik. Geschichte kehrt zurück in den Meldungen dieser Tage:

.".. Was bisher fehlte, war ein sichtbares Zeichen der Kameradschaft im Ortsbild. Das wird nun auch kommen. Im März dieses Jahres stürzte Jens Sauer, Aktivist der »Kameradschaft«, aus dem Fenster und verstarb kurz darauf. An der Todesstelle wollen nun seine braunen Freunde eine Gedenkplatte in den öffentlichen Gehweg einlassen.
Grünes Licht gab es bereits für dieses Vorhaben. Wo in anderen Kommunen so- genannte Stolpersteine zur Erinnerung an die Opfer des Faschismus entstehen, wird es in Lauscha nun bald ein Denkmal für einen Neonazi geben..."
Tageszeitung junge Welt, 14.06.2007
14.06.2007 / Thema / Seite 10
Der brutale Überfall auf Ermyas M. wird nie gesühnt werden.

"Zwar gingen Staatsanwaltschaft und Nebenklage nach wie vor von einer Tatbeteiligung des Hauptbeschuldigten Björn L. aus, doch die Indizien reichten nach ihrer Ansicht nicht für eine Verurteilung aus.

Der im Februar begonnene Prozess konnte auch in 19 Verhandlungstagen mit etwa 80 Zeugen und Sachverständigen nicht aufklären, was wirklich an jenem Ostersonntag 2006 an einer Potsdamer Haltestelle passierte." (dpa, 16.06.2007)

In Halberstadt zeigt die Polizei weder Zivilcourage noch Dienstbeflissenheit. Bei dem brutalen Angriff auf ein Theater-Ensemble werden erst mal die Personalien der (vermeintlich) linken Opfer notiert. Die Täter stehen nicht weit weg und lachen sich einen. Während in Sachsen mit der organisierten Kriminalität gemauschelt wird, scheinen im Nachbarland einige "Ordnungshüter" mit Neo-Nazis zu kooperieren, oder zumindest zu sympathisieren.



"Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer erwägt, Konsequenzen aus dem Verhalten des stellvertretenden Dessauer Polizeipräsidenten Hans-Christoph Glombitza zu ziehen. Glombitza soll polizeiliche Staatsschützer aufgefordert haben, bei rechten Straftaten «weniger hinzuschauen». Der Vorgang werde derzeit geprüft, sagte Böhmer dem Magazin «Panorama» des Norddeutschen Rundfunks (NDR). «Wenn sich dies bestätigen sollte, dann bekommt der Betroffene ein riesiges Problem.» ...
Der stellvertretende Polizeipräsident soll seine Anweisung zum «weniger Hinschauen» laut dem «Panorama» vorliegenden Gedächtnisprotokoll der Staatsschützer damit begründet haben, dass über die Zunahme der Ermittlungsverfahren und die hohen Fallzahlen «niemand glücklich» sei. Das Ansehen des Landes könne dadurch nachhaltig geschädigt werden. Glombitza habe dann den Staatsschützern nahegelegt, sie könnten beispielsweise Berichte «langsamer schreiben».

Netzeitung, 16. Juni 2007
Im Osten wird die Weimarer Republik neu geboren. Wenn die Jobs auch rar sind, braune Hebammen gibt es hier genug. Nebenan in Sachsen feiern Politiker und Gangster wilde Orgien, während die Aufrechten in der Justiz völlig überfordert sind. Kommt mir bekannt vor ...

Freitag, 8. Juni 2007

Urlaubsreif

Meine Stammkneipe. Khao San Road, Bangkok. Nichts verändert, seit 17 Jahren.

Donnerstag, 7. Juni 2007

WIDERLICH


Das Schlimme am sächsischen Politskandal ist nicht, dass sich Leipziger Politiker mal eben Nutten ins Rathaus bestellen. Sollen Sie doch. Oder, dass sie sich gegenseitig Pöstchen zuschieben und Mauscheln mit anderen "Größen" der Stadt - ist ja leider schon normal in Deutschland. Schlimmer sind die Vorwürfe, Stadtmanager, -politiker, Wirtschaftslenker und bekannte Juristen seien jahrelang in einen - inzwischen geschlossenen - Kinderpuff gegangen. Als der Laden Mitte der 90er ausgehoben und der Betreiber verhaftet wurde, gab es für ihn im anschliessenden Prozess nur 4 Jahre Haft. Er hatte zugesagt, die Namen der Freier nicht preiszugeben. Andernfalls - so die Staatsanwaltschaft damals - müsse er mit einer wesentlich höheren Strafe rechnen. Somit blieben die Haupttäter auf freiem Fuß und gehen weiter ihren ehrenwerten Berufen nach. Und wer sagt eigentlich, dass sie ihre perversen Leidenschaften heute nicht mehr ausleben ?

Inzwischen weiß man aus zuverlässigen Quellen, dass unter den Freiern auch bundesweit bekannte Manager und Politiker waren ... Wahrscheinlich Leute mit Familie und Kindern zu Hause, die immer am lautesten schreien, wenn es um die Verurteilung von Pädophilen geht. Apropos Verurteilung - nach dieser Geschichte möchte ich nicht wissen, wie viele ähnlich Veranlagte in Sachsen und speziell im Leipziger Raum frei rumlaufen, weil sie einen "Deal" mit der Staatsanwaltschaft gemacht haben ? Wenn man das nötige Kleingeld und genug Einfluss besitzt, scheint das ja wohl zu gehen ...

Natürlich geht es im aktuellen Skandal nur partiell um den o.g. Kinderpuff und seine Freier. Verstrickungen mit der organisierten Kriminalität, illegale Immobiliengeschäfte, Sex-Orgien im Rathaus usw. sind den Medien wichtiger. Ist ja auch richtig so, das Publikum schreit nach Aufklärung. Aber wenn die agierenden Personen sich an den Schwächsten vergreifen, kann ich als an-Reste-der-Demokratie-glaubender-mündiger-Wähler mich nur abwenden. Gerade in diesem Fall müssen Namen auf den Tisch ...

In diesem Zusammenhang verwundert es auch nicht mehr, dass die sächsischen Ermittlungsbehörden die Akten am liebsten verschwinden lassen würden. Wer liest schon gern Schlechtes über sich selbst ... Fakt ist, dass alles drangesetzt wird, die Öffentlichkeit außen vor zu lassen.

Entschuldigung, aber ich wüsste schon gern, welcher Politiker oder Stadtmanager ein potentieller Kinderf***** oder Mafia-Kollaborateur ist. Am Ende habe ich ihn noch gewählt. Beihilfe zu Straftaten ...


Ich fordere das "umgekehrte Stimmrecht" ! Begeht ein Politiker Straftaten, kann der Wähler sein Votum für diesen zurückziehen. Machen das genug Menschen, fliegt er aus seinem Job. Dann kann ihn auch die Immunität nicht mehr retten.

Leider gibt es das nicht und die betreffenden Herren machen munter weiter - bis zur Rente, ob staatlich oder privat, fett genug wird sie ja ... Und in Asien soll es Länder geben, da sind Kinder noch viel billiger ... Dort sitzen sie am Ende friedlich vereint mit ihren alten Kumpels am Strand, genießen ihren Ruhestand und freuen sich, wie blöd doch die Öffentlichkeit ist ... Widerlich !


In diesem Zusammenhang zwei interessante Links:

Hompage von Jürgen Roth (Journalist und Autor)

und:


Privatinitiative zum Schutz unserer Kinder




Montag, 4. Juni 2007

Auch Thomas Brussig war gedopt

Herr Brussig, unlängst haben die Radsport-Profis Aldag und Zabel zugegeben, gedopt zu haben. Dieses Geständnis hat sie nicht unberührt gelassen.

Allerdings. Denn auch ich habe über Jahre unerlaubte Substanzen genommen. In den Jahren 1992 bis 94, ein paar Monate im Jahre 1999 sowie 2001/2002 habe ich unter Doping geschrieben.

Bis heute haben Sie das immer bestritten.

Darunter habe ich, das möge man mir glauben oder auch nicht, fürchterlich gelitten. Ich habe jahrelang die Öffentlichkeit, meine Familie und meinen Lektor belogen. Es gibt dafür keine Entschuldigung. Was mir ein besonders schlechtes Gewissen bereitet, ist, daß „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ an den Schulen durchgenommen wird, sogar Prüfungsstoff ist. Angesichts der Umstände, unter denen dieses Buch geschrieben wurde, hätte es nie Eingang in die Klassenzimmer finden dürfen.

Womit haben Sie gedopt?

Alles, was mir in die Finger kam. Ich hab mit Koffein und Vitaminen angefangen, habe es mit Höhen- und Bibliotheksluft versucht, aber das brachte nicht viel. Ich hab dann wild durcheinandergedopt: Anabole Steroide, Asthmasprays, später Epo, was weiß ich. Pillen, Cocktails, Spritzen, Sprays – ich wußte oft selbst nicht, was ich nehme.

...

Zum Schluß noch eine persönliche Frage: Wie geht es Ihnen nach Ihrem Geständnis?

Ich fühle mich sehr erleichtert, ja, wie befreit. Natürlich weiß ich, daß ich viele, viele Menschen enttäuscht habe, denen ich über Jahre den „sauberen Schriftsteller“ vorgegaukelt habe. Über meine Zukunft kann ich momentan wenig sagen. Natürlich werde ich alle meine Preise zurückgeben müssen, und ich werde für mindestens fünf Jahre gesperrt. Während dieser Zeit könnte ich als eine Art Kontaktmann fungieren für Schriftsteller und Schriftstellerinnen, die auch aus diesem Dopingwahnsinn aussteigen wollen. Ich habe in den letzten Stunden auch viel Zuspruch und Solidarität erfahren, gerade aus Kollegenkreisen, und das macht mir Mut.


Quelle: www.literaturport.de

War doch klar

SIDO ist dann doch aufgetreten. Für zwei Nummern holten ihn seine Kumpels auf die Bühne ... Das Paket war also doppelt so teuer. Freut sich Aggro in Berlin.

Freitag, 1. Juni 2007

Warum dürfen Beamte kein VIAGRA nehmen ?

Damit nicht zwei Dumme in der Gegend rumstehen ...

Ostdeutsche Provinzposse


Lieber Leipzig Tourist Service,

da habt Ihr Euch aber gefreut, als Ihr für das Leipziger Stadtfest Paul Würdig zum kostenlosen Live-Konzert auf dem Burgplatz eingeladen habt. Ein beschauliches Familienfest, das sich eigentlich in nichts von anderen dieser Art unterscheidet. Nur dass Ihr eben drei Tage Musik für die ganze Familie auf kostenlose Bühnen stellt. Meist so illustre und angesagte wie Petra Zieger oder Alphaville. Dazu Hüpfburg, Lego-Werbeparks, Fressbuden und jede Menge Bier. Und natürlich Eis und Zuckerwatte für die Kleinsten.

Mindestens ein halbes Jahr im Voraus zermartert sich ein eigens bestellter Sachbearbeiter das Hirn über das Line-Up, es soll ja schliesslich "familienfreundlich" sein ... irgendwie muss er dabei auf Paul gekommen sein, ist ja auch ein "würdiger" Rahmen und "Hip" ist er auch noch, dachte sich der kompetente Mitarbeiter, schliesslich macht er Musik die hinter dem Hip noch ein Hop hat. Und die Kids stehen ja auf HipHop - passt also zum Familienfest ... cleverer Gedanke ...

Also schnell den Vertrag unterschrieben, gegenzeichnen lassen und abgeheftet - gebucht der Mann. Dumm nur, dass Paul Würdig unter seinem Künstlernamen SIDO bekannt geworden ist für menschenverachtende, gewaltverherrlichende Texte. Ein paar Sachen stehen sogar auf dem Index. Das wusste auch schon vor einem halben Jahr nicht nur jedes Kind. Bis zu Dir, lieber Leipzig Tourist Service hat es sich scheinbar nicht rumgesprochen. Oder wolltet Ihr lieber vertuschen, wen Ihr Euch da auf den sauberen Burgplatz gesetzt habt, denn bis zwei Tage vorher hat tatsächlich keiner was gemerkt ? Vielleicht hat aber auch die geballte Inkompetenz eines Sachbearbeiters Mitte 40 zugeschlagen und er hat wirklich nichts gewusst (macht sich im Osten immer gut diese Haltung - aus Tradition ...) ? Obwohl man ja in diesem Alter durchaus noch Musikkenntnisse erwarten kann, ein bisschen Ahnung schadet nichts in so einem Job. ... Betraut Ihr in der Tat Leute mit Booking, die nicht wissen, was sie kaufen ?

Zwei Tage vor Eurem beschaulichen Stadtfest hat sich dann der Oberbürgermeister eingeschaltet und gesagt "entweder DER oder ich". Und weil Ihr bei einem solchen Anlass natürlich nicht auf die Schirmherrschaft des obersten Stadtverwalters verzichten könnt, habt Ihr SIDO schnell wieder ausgeladen. Ein Anruf genügte ... gerade noch gerettet, dachte sich wahrscheinlich der Sachbearbeiter, denn Ersatz war schnell am Start. Auch HipHop, auch aus Berlin: "Spezializtz". Da wird der Oberbürgermeister aber froh sein und unbeschwert seinen Schirm ausbreiten ...

Tja, und jetzt wundert Ihr Euch, dass sie alle über Euch herfallen, diese "Journalistenblase". Aber, wie doof muss man sein - hat denn keiner bei Euch gemerkt, das "Spezializtz" zu den besten Kumpels von SIDO gehören - kurz mal auf die Website geklickt, da steht das Alles ... aber, ach so, Ihr dürft wahrscheinlich während der Arbeitszeit nicht surfen ... aber Verträge lesen, oder ? Da müsste Euch doch aufgefallen sein, dass bei Absage eines Gigs Konventionalstrafen fällig werden. Für SIDO sind das rund 10.000 Euro, die er jetzt trotzdem bekommt. Klar sind das keine Steuergelder, aber wäre ich der Sponsor, würde ich Euch das beim nächsten Mal abziehen ... und weil der neue Act auch eine Gage bekommt, gleich doppelt !

Ach so, natürlich sind die Texte der "Spezializtz" kaum harmloser als die von SIDO - allerdings auf Englisch. Aber das versteht im Osten sowieso keiner über 45 und unter 12 ... dachtet Ihr Euch wahrscheinlich ... "Use your brain before you act", rufe ich Euch zu, lieber Leipzig Tourist Service. Das versteht Ihr doch, oder?

Fragt freundlichst
KAZAK

Muss das sein ? IMPRESSUM

...frage ich mich seit Monaten ... Soll ich noch mehr Mist verbreiten, als sowieso schon im WWW rumliegt ? ... Kommste nicht drum herum - wo doch fast Jeder von uns jetzt einen Blog hat und vor Allem als Journalist. Und ausserdem kannst Du nie wieder so viele Menschen erreichen wie im Netz, deine Gedanken jederzeit Allen zugängig machen ... so höre ich es von Experten und Blog-Professionellen Familienmitgliedern ... Und schließlich verfolge ich selbst ja ganz aufmerksam seit geraumer Zeit den Blog meines Freundes Holgi ... Ihn und dessen wunderbare Gedankenwelt durfte ich fast zwei Jahre live um mich haben. Wie so ist im Leben hat es uns dann auf verschiedene Wege verschlagen ... bis zu jenem Blog. Die wunderbare Gedankenwelt ist wieder Teil meines Lebens geworden - "stay friends" - oder so ähnlich ... wenn´s auch nur virtuell ist ... also doch "Mein Blog" ... eben für meine Gedankenwelt.

Erst hab ich mich geweigert. Gedacht, ich hänge noch mehr im Internet - und, was bringt es mir, kann ich ja auch Tagebuch schreiben oder weiter für diverse Medien ... Na ja, auf jeden Fall wird´s ein Abenteuer. Das Ende ist offen - the future wide open. Ein neuer Weg, meine Gedanken fliegen zu lassen ... Mal sehen, wo mich die unendliche Reise durchs Netz hinführt ... Aber in klaren Kategorien ... berufliche Projekte werden weiter in anderen Medien veröffentlicht.

Übrigens fällt mir gerade auf, wie abgedroschen o.g. Wortspiel ist ... dabei bin ich noch nicht einmal Fan von Sido ... im Gegenteil. Das geht ja gut los ...