Montag, 12. Mai 2008

Massensterben?

"Erst stirbt die Biene, dann der Mensch."
(Albert Einstein)

Imker befürchten Massensterben bei Bienenvölkern. Schuld ist eine bestimmte Mais-Saat.

1 Kommentar:

kazak hat gesagt…

Dazu erreicht mich folgender Text von Manfred Gerber:

Schmetterling Ade - massives Insektensterben in Südhessen, Nordbaden und
BadenWürtemberg

Sehr geehrte Damen und Herren,

bereits im Frühjahr 2006 habe ich in einem Vortrag bei einer Viernheimer
Partei auf ein massives Bienen- und Insektensterben hingewiesen.
Nach weiteren extremen Verlusten musste der Bienenplatz Viernheim (30
Völker) aufgegeben werden.

Die Situation hat sich seitdem massiv verschlechtert.
In weiten Gebieten in Südhessen findet man so gut wie keine
Schmetterlinge oder Nutzinsekten, wie die Schwebfliege und Florfliege,
mehr. Hummeln und Wildbienen findet man nur noch sehr vereinzelt.
Während der Brutzeit haben Vögel, wie z.B. die Nachtigal ihre Reviere
verlassen.

Als Ursache vermutete ich 2006 das Neonikotinoid Imidachloprid.
Wahrscheinlich lag ich hier nicht ganz richtig.
Das Neonikotinoid Chlothianidin führt bei viel geringerer Dosis zum
Insektentod. Dies fiel mir aber 2006 nicht auf, da es auf blühenden
Pflanzen nicht angewendet wurde.

Chlothianidin ist seit 2004 in Deutschland zugelassen.
Die Halbwertszeit liegt im Mittel bei etwa 999 – 1155 Tagen. Je nach
Fruchtfolge reichert sich das Gift also recht schnell im Boden an.
Insbesondere in den Tonböden wird der Abbau dieses Nervengiftes noch
erheblich länger dauern.

Eine Gründüngung im Spätjahr auf ein zuvor mit Chlothianidin behandeltes
Feld, vergiftet alle Insekten die von dieser Nahrung kosten.

Chlothianidin und Imidachloprid wirken systemisch, sind also in der
ganzen Pflanze zu finden auch im Nektar und im Blütenpollen.
Beide Nervengifte wirken in sehr geringer Dosis, sind daher sehr schwer
nachzuweisen.
Der LD 50 Wert für Bienen liegt bei 142 ppb (Parts per Billion) laut
Bayer.
Jedoch sind selbst diese Werte noch zu hoch. Bei dem Bienesterben 2008
durch Chlothianidin wurden auch Totalausfälle bei einem Zehntel dieser
Dosis festgestellt.

Es sind auch die Naturschutzgebiete betroffen!

Obwohl Pflanzenschutzmittel in Naturschutzgebieten nicht eingesetzt
werden dürfen, ist der Bestandsdruck auf die fliegenden Nutzinsekten
durch Wildtiere (Vögel Fledermäuse) so stark, dass auch in den
Rückzugsgebieten fast keine Schmetterlinge und sonstige fliegende
Insekten mehr zu finden sind.

Es ist bereits 5 nach 12

Als Folge dieses großräumigen Artensterbens von Schmetterlingen und
fliegenden Nutzinsekten werden zahlreiche Pflanzenarten in wenigen
Jahren ausgestorben sein. Die Vogelwelt leidet bereits jetzt unter der
Nahrungsknappheit.
Meines Wissens ist keine der zahlreichen Nachtigallen, die letztes Jahr
noch in Viernheim brüteten noch zu finden. Hier ist das Artensterben
bereits in vollem Gange, denn als erstes leidet die Brut.
Fledermäuse nagen jetzt schon wegen Hunger an Früchten, was bedeutet,
dass auch Falter von diesem massenhaften Sterben betroffen sind und
wahrscheinlich die Brut der Fledermäuse dieses Jahr nicht überlebte.

Dies ist keine Folge der Klimaerwärmung, das kommt noch!
Lassen Sie sich nicht von fadenscheinigen Argumenten der Chemielobby
täuschen, es handele sich hier um eine durchaus übliche Erscheinung, die
mit irgendwelchen Wetterphänomenen in Verbindung gebracht werden könnte.

Die betroffenen Flächen befinden sich nicht nur in Viernheim sondern
auch im ganzen Bundesgebiet, vor allem aber in Süddeutschland. Mich
wundert, dass bei einem Heer von tausenden Biologen hierzulande noch
kein Alarm geschlagen wurde.

Ich empfehle dringend Bodenproben von landwirtschaftlichen Flächen zu
nehmen und diese auf Rückstände aller Neonikotinoide zu untersuchen.
Insbesondere schwere Böden müssten nach wiederholtem Anbau von
Zuckerrübe, Raps, Kohl bereits hochgradig kontaminiert sein.

Ich fordere zügige Aufklärung von Seiten der BBA Braunschweig.

2006 wurde meine telefonische Bitte nach Bodenproben von Dr. Brasser,
BBA Braunschweig abgelehnt, mit der Begründung, dass weltweit keine
Studien die Schädlichkeit von Imidachloprid belegen. Das war bereits zu
dieser Zeit mehr als falsch.
Nach dieser Offenbarung wusste ich, dass die BBA und die
Chemieindustrie mehr als auf fachlicher Ebene zusammenarbeiten.

Die Bienen haben keine Lobby.
Vielleicht haben Schmetterlinge eine.

Es ist schade, dass während wir zunehmend auf nachwachsende Rohstoffe
bauen müssen, unsere besten Helfer (Insekten) hierbei, zum Teufel
geschickt werden.

Bitte nutzen sie Ihren Einfluss und machen sie diese katastrophalen
Umstände bekannt.

Werden wir in wenigen Jahren unseren Nachkommen viele Insekten, Pflanzen
und Vögel nur noch in Bildform zeigen können?

Mit freundlichen Grüßen
Imkerei Bienewabe
Manfred Gerber